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Neugestaltung des Landratsamtsareals schreitet voran

Kreistag legt Bauablauf fest

Verwaltung zieht übergangsweise ins Postgiroareal

Das Projekt der Neugestaltung des Landratsamtsareals in Karlsruhe läuft weiter planmäßig. In seiner Sitzung vom 14. Juli, die in der Böhnlichhalle in Walzbachtal-Wössingen stattfand, legte der Kreistag die weitere Vorgehensweise fest.

Der jetzt einstimmig beschlossene Bauablauf beinhaltet den vollständigen Rückbau und Neubau bzw. Bezug aller Gebäudeteile bis 2028. Bereits 2026 könne der sogenannten Flachbau fertiggestellt werden, in weiteren zwei Jahren dann der 90 Meter hohe Verwaltungsturm. Im Hinblick auf die Bauzeit, bauliche Rahmenbedingungen wie die Statik, den Brandschutz und die Baustellenlogistik sowie Beeinträchtigungen für die Belegschaft und den Kundenverkehr hat sich diese Vorgehensweise am vorteilhaftesten erwiesen und ist dazu die günstigste Lösung. Mitte 2026 können auf diese Weise bereits wesentliche Teile der Verwaltung sowie die externen Nutzer einziehen. Damit verbunden ist eine vorübergehende Verlagerung des Dienstbetriebes in das ehemalige Postgiroareal in unmittelbarer Nähe für den Zeitraum von ca. 36 Monaten, das Flächen für diesen Zeitraum anbieten konnte.
Ursprünglich war angestrebt, den Neubau weitgehend parallel zum Altbestand zu errichten, danach in die neuen Gebäudeteile umzuziehen und zum Schluss das Hochhaus abzubrechen. Diese Vorgehensweise verursacht aber die längste Bauzeit bis Mitte 2030 und birgt eine ganze Reihe von Konflikten zwischen der Baustelle und dem Weiterbetrieb des Landratsamtes, die technisch aufwändig und nur mit hohem finanziellen Aufwand gelöst werden müssten. Die daneben geprüfte Variante eines vollständigen Freimachens des Grundstücks mit anschließender Erstellung des Neubaus brächte zwar eine kürzere Bauzeit bis Mitte 2028 mit sich, bedeutet aber ein Interim von mindestens 52 Monaten und stünde dem vereinbarten Einzug der externen Nutzer im Jahr 2026 entgegen.

Voll im Gange sind die Abbrucharbeiten des früheren Langbaus, die im April mit der Entkernung des Gebäudes und Ausbau und Entsorgung schadstoffbelasteter Baumaterialien begonnen haben. Alle Materialien werden sortenrein getrennt und im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes verwertet oder beseitigt.

Auch das Bebauungsplanverfahren schreitet voran. Der Karlsruher Gemeinderat hatte in seiner Sitzung vom 31. Mai die Nutzungsart als sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Büro- und Verwaltungsgebäude“ beschlossen und den Bebauungsplanentwurfs am 7. Juli im Planungsausschuss der Stadt Karlsruhe vorgestellt. Aktuell werden die Planungen für die Außenanlagen weiter vorangetrieben und mit den Gutachten zum Verkehr, Mikroklima, Umweltgutachten Baum- und Artenschutz abgeglichen. Dabei werden in der geplanten „grünen Mitte“ Flächen entsiegelt und mehr Bäume gepflanzt, als derzeit vorhanden. Durch die Tiefgarage unterhalb des Gebäudes wird zudem die Fläche der „grünen Mitte“ nicht unterbaut und für die natürliche Versickerung des Regenwassers genutzt, betonte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Am 26. September plant die Stadt die vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung und noch in diesem Jahr die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange. Eine Offenlage im März/April 2023 vorausgesetzt könnte im Juli nächsten Jahres der Satzungsbeschluss erfolgen, der wiederum Grundlage für den eigentlichen Baubeschluss ist.

Neben den Verwaltungseinheiten des Landratsamtes werden auch die Akademie der Unfallkasse Baden-Württemberg, die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden, das Arbeitsmedizinische Zentrum Karlsruhe sowie der Gemeindetag Baden-Württemberg ihren Standort im Gebäudekomplex finden. Auch plant die Stadt im Zuge eines Flächentausches mit dem Landkreis den zweiten Hochpunkt für ihre Verwaltung zu nutzen. Somit entsteht ein Verwaltungs- und Schulungszentrum in zentraler Lage, das hervorragend an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sein wird.