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Architektur

Vom Wettbewerbsentwurf zur Entwurfsplanung

Der Neubau zeigt ein hohes Maß an Flexibilität und Funktionalität

Der Landkreis Karlsruhe realisiert in zentraler innerstädtischer Lage ein neues Verwaltungs- und Schulungszentrum und schafft damit einen Begegnungsort im öffentlichen Raum. 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Schulungsteilnehmer und -teilnehmerinnen, Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger treffen sich in Räumlichkeiten mit moderner Arbeitsatmosphäre und attraktiven Nutzungsmöglichkeiten sowie in einem als „Grüne Mitte“ benannten und neu entstandenen Quartierspark. Mit dem neu gestalteten Landratsamt-Areal an der Beiertheimer Allee in Karlsruhe, nahe Ettlinger Tor und Badischem Staatstheater, entsteht ein nachhaltiges, städtebaulich und architektonisch wertvolles Gebäudeensemble, das mit einer Kombination aus Flachbau und Hochhaus die Bedeutung als Hauptsitz der Landkreisverwaltung unterstreicht und mit seinem individuellen Erscheinungsbild als Visitenkarte dient. Für eine klare Adressbildung sorgt der zu Kriegsstraße/Ettlinger Tor ausgerichtete Hauptzugang.

Für die Realisierung des Projekts wurden Partner mit viel Erfahrung gewählt: wittfoht architekten aus Stuttgart für die Objektplanung und lohrer.hochrein landschaftsarchitekten aus München für die Planung der Freianlagen. Im vorangegangenen Architekturwettbewerb überzeugten die beiden Büros mit ihrem Entwurf das Preisgericht und wurden mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Juroren waren unter anderem die funktional stimmigen Grundrisse, die architektonische Qualität sowie die städtebauliche Setzung. 

Der Landkreis Karlsruhe setzt bei dem Projekt auf seriöse und professionelle Partner.

Wertvoller Beitrag zum Städtebau und Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität

Das moderne und zukunftsweisende Verwaltungsgebäude bietet auf rund 63.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche Platz für Multifunktions-, Seminar- und Konferenzflächen.

Das Landratsamt Karlsruhe, der Gemeindetag Baden-Württemberg, die Unfallkasse Baden-Württemberg sowie eine betriebsärztliche Praxis, eine Kindertagesstätte und die Bäckerei „Laib und Leben“ werden in dem Neubau untergebracht sein. Erreichbar ist das Gebäude mit allen Mobilitätsformen. Neben PKW-Parkplätzen und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder besteht ein unmittelbarer Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr.


Die Neugestaltung des Landratsamt-Areals schafft darüber hinaus einen zukunftsweisenden Beitrag zur Baukultur der Stadt Karlsruhe. Der Neubau fügt sich mit seinen fünfgeschossigen Bauabschnitten einerseits wie selbstverständlich in den städtebaulichen Kontext ein und wird andererseits durch das markante Hochhaus mit einer Gebäudehöhe von rund 90 Metern als Akzent mit Fernwirkung wahrgenommen.

Mit der Gebäudekonfiguration gelingt es, sowohl den Blockrand zur Badenwerk- und Kriegsstraße durch klare Raumkanten zu definieren und zu schließen, als auch einen respektvollen Abstand zu dem denkmalgeschützten Wohnblock des Architekten Hermann Billing zu wahren. Im Zusammenspiel bilden beide Gebäudekomplexe einen Blockrand, in dessen Mitte ein zusammenhängender, großzügiger Grünraum mit hoher Aufenthaltsqualität entsteht. 

Dienstleistungen und Bildung stehen im Vordergrund des neuen Zentrums

Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind alle öffentlichen und halböffentlichen Funktionen wie das Service- und Beratungscenter, das Betriebsrestaurant, die Bäckerei „Laib und Leben“, Versammlungs- und Konferenzbereiche sowie die Seminarräume verortet. 

Der große Sitzungssaal bildet das Herzstück des Neubaus. Über dem Haupteingang platziert, befindet er sich im Zentrum des neuen Gebäudes. Vom Haupteingang ausgehend wird der Sitzungssaal über eine großzügige Treppe erreicht. Die verschiedenen Nutzungen des Neubaus und die Verortung der publikumsintensiven Bereiche im Erdgeschoss führen zu einer Belebung des gesamten Quartiers.

Besonderes Augenmerk wurde bei der Neugestaltung des Landratsamt-Areals auf Aspekte der „Nachhaltigkeit“ gelegt. So stand zum Beispiel optimale Funktionalität für die Arbeitsbereiche und den Kundenverkehr genauso im Fokus wie ökologische aber auch ökonomische Betrachtungen.

Selbstverständlich werden bei der Planung des Neubaus auch digitale Möglichkeiten wie beispielsweise die Methode des Building Information Modelings (BIM) genutzt, um Mehrwerte für den gesamten Lebenszyklus (Planung, Ausführung und Betrieb) des Objekts zu schaffen, und gewonnene Erkenntnisse in künftige Projekte des Landkreises Karlsruhe einfließen zu lassen.

In der Überarbeitungsphase wurde der Wettbewerbsentwurf in einigen Punkten angepasst, die den Neubau optimieren und dafür sorgen, dass das Grundstück optimal genutzt wird. 

Vom Wettbewerbsentwurf zur Entwurfsplanung - Planung kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert

Der Flachbau wird in Richtung Ettlinger Tor verlängert, um eine noch prägnantere Adressbildung zu schaffen.

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen unterschiedlichen Nutzungen werden Räumlichkeiten für die Verwaltungsschule des Gemeindetags Baden-Württemberg errichtet. Der Gemeindetag Baden-Württemberg wird hier sogar selbst zum Bauherren. Des Weiteren wird die Kindertagesstätte, im Wettbewerbsentwurf noch als eigenständiges Gebäude in der „Grünen Mitte“ konzipiert, mit einem eigenen Außenbereich im vierten Obergeschoss in den Flachbau zum Ettlinger Tor an der Seite zur Grünen Mitte integriert.

Der Grünraum zwischen der neuen Bebauung des Areals und den bestehenden Wohnhäusern entlang der Beiertheimer Allee wird somit in seiner Funktion als Begegnungsort mit hoher Aufenthaltsqualität gestärkt. Die „Grüne Mitte“ verbessert durch intensive Bepflanzung nicht nur das Mikroklima, sondern bietet für die Menschen im Quartier einen ökologischen Mehrwert. Diese wird sowohl den Nutzern des neuen Gebäudes als auch der unmittelbaren Nachbarschaft und darüber hinaus der gesamten Öffentlichkeit zugänglich ist. Nach Fertigstellung des Neubauprojekts werden am Standort mehr Bäume vorhanden sein als zum jetzigen Zeitpunkt. Durch die Dachbegrünung wird die Artenvielfalt und Biodiversität im Quartier zusätzlich gestärkt.

In der anschließenden Planungsphase (Leistungsphase 3) erfolgte eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Entwurfs. Es wurden umzusetzende Festlegungen beschlossen, wie beispielsweise die Ausführung einer Dreifachverglasung im Zusammenhang mit der Doppelfassade des Hochhauses, die Konkretisierung des Gesamtenergiekonzeptes mit einer energetischen Aktivierung des Sprinklertanks und einer Grundwassernutzung zur Optimierung der Kälteerzeugung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie die Ausführung einer Holz-Hybrid-Konstruktion für den Flachbau und das Hochhaus.

Mit einer Höhe von rund 90 Metern wird das Hochhaus eines der höchsten Gebäude seiner Art sein und einen innovativen Beitrag im Bereich der Holz-Hybrid-Bauweise leisten. Das Projekt wird dabei im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Holz Innovativ Programm (HIP) durch die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg gefördert.

Modell Neubau Landratsamt Karlsruhe

Wettbewerbsentwurf

Das Neubau-Projekt